Tiergestützte Psychotherapie

Tiergestützte Interventionen (TGI) in der Psychotherapie ordnet man laut Definition im Bereich Animal-Assisted Therapy (deutschsprachig: tiergestützte Therapie TGT) ein. Dies sind jene TGI, die ausschließlich von qualifizierten medizinisch oder therapeutisch ausgebildeten Fachkräften, wie z.B. Humanmedizinern, Psychotherapeuten, Ergo- und Physiotherapeuten und Logopäden durchgeführt oder begleitet werden. Diese haben in der Regel eine zusätzliche Qualifikation auf dem Gebiet der tiergestützten Therapie erworben. Grundlage der Arbeit sind therapeutische Methoden, die mindestens ein definiertes therapeutisches Ziel verfolgen (Otterstedt, 2017, S. 7), um zur Verbesserung des allgemeinen Funktionsniveaus oder Wohlbefinden eines Patienten beizutragen. TGT folgt also einem auf Patienten und Diagnose abgestimmten Therapieplan. Dokumentation und Evaluation des Therapieverlaufs sind dabei unerlässlich. 

„Ein wesentliches Ziel in der Psychotherapie besteht darin, neue Erlebnis- und Erfahrungsmöglichkeiten zu schaffen.“ (Görlitz, 2017, S.46). Erlebnisorientierte Methoden, wie tiergestützte Interventionen erleichtern über Emotionen die Internalisierung von Veränderung, sodass durch das Nutzen verschiedener Erlebnisebenen und mehrerer Sinneskanäle gleichzeitig neue Verhaltensweisen besser im Gedächtnis verankert werden können und Leichtigkeit, Mühelosigkeit, Spaß und Lebendigkeit in die Therapiestunden Einzug halten können (Görlitz, 2017, S.46-48). Demnach ist davon auszugehen, dass die Integration eines Therapiebegleittieres wesentliche und wichtige persönliche Themen des Patienten greifbarer und spürbarer machen, weil sie in konkreten Handlungen sichtbar werden und besser verstanden und reflektiert werden können als im rein verbalen psychotherapeutischen Gespräch (Ganser, 2017, S. 1).